Donnerstag, 16. April 2009

Scharnier kaputt: G4 Titanium

Beim Titanium brechen sehr oft die Scharniere. In meiner Auseinander-Bauanleitung erkläre ich ja schon ausführlich, wie man die Scharniere AUSbaut. Heute zeige ich zum ersten Mal, wie man ein neues Scharnier auch wieder EINbaut!

Montag, 6. April 2009

Old School: Lombard-Prozessoren

Lombards, das sind die Powerbook G3 mit USB-Anschluss, aber ohne Firewire. Auf dem Display steht "Macintosh Powerbook G3" und sie haben 333 oder 400 MHz. Meistens geht beim Lombard die Prozessorkarte kaputt, darum will ich mich heute mal diesem Thema widmen:


OS X 10.3 bis 10.3.9

Viele Lombards haben massive Probleme mit OS X 10.3. Entweder funktioniert schon die Installation nicht oder ein bereits fertig installiertes 10.3 lässt sich nicht mehr starten und das Powerbook bleibt mit einem grauen Screen hängen.

Das liegt an der Firmware des Prozessors. Sie können mit der Freeware PPC Checker überprüfen, welche Firmware-Version Ihr Lombard hat. Steht da "Rev3.1", können Sie problemlos alles bis 10.3.9 installieren. Steht dort "Rev2.2" wie im Bild oben, sollten Sie maximal OS X 10.2.8 installieren.


Cachefehler und RAM

Lombards brauchen zwingend PC100 RAM. PC133 RAM ist zwar billiger und leichter erhältlich, aber bei PC133 RAM wird oft nur die Hälfte des RAMs angezeigt - nach dem Motto "256 MB kaufen, 128 MB nutzen". Durch PC133 RAM kann außerdem innerhalb von 3 Wochen der Cache und damit der Prozessor kaputtgehen. Genauer gesagt hat das was mit der Adressierung zu tun und es gibt einen Unterschied ob man z.B. 133-322 RAM verwendet oder 133-333, aber grundsätzlich hilft der Merksatz "PC100 gut, PC133 böse".

Der Cache speichert Rechenergebnisse vom (schnellen) Prozessor zwischen, ehe sie über den (langsamen) Systembus an andere Powerbook-Komponenten geschickt werden. Fällt der Cache aus, wird das Powerbook mindestens 1/3 langsamer. Zudem verhält sich kaputter Cache wie ein Wackelkontakt: mal geht er stundenlang prima, dann stürzt das Lombard wieder andauernd ab und oft geht es gar nicht oder erst beim 5. Versuch an.

Kaputten Cache erkennen Sie auf zwei Arten: Unter OS 8/9 kommt beim Starten die Fehlermeldung "Beim Prüfen des Arbeitsspeichers ist ein Fehler im Cache-Speicher aufgetreten. Bitte setzen Sie sich mit Ihrem Händler in Verbindung". In OS X steht im Dienstprogramm "System Profiler" dann "Backside cache: none installed". Ein intakter G3/333 hat in Wirklichkeit 512 KB Cache, ein G3/400 1 MB. Da hilft dann nur noch eine andere Prozessorkarte ... und das richtige RAM!


Die Maximalbestückung
Maximal passen in das Lombard 2x 256 MB RAM. Das muss PC100 sein ... und alte, doppelt große Bausteine, die nur in den oberen Slot passen, zicken sehr oft mit anderen Bausteinen rum. Wirklich zuverlässig klappt das leider nur, wenn man zwei neue, identische Bausteine nimmt. Sowas habe ich am Lager, damit geht das garantiert.


Wie erkenne ich das richtige RAM?

Entweder ist da ein kleiner Aufkleber drauf, auf dem steht "PC100" oder eine Zahlenfolge wie "100-222". Kommt darin 133 vor, sollten Sie mißtrauisch sein.

Fehlt der Aufkleber, gucken Sie sich mal die Ziffern auf den Chips selber an, in diesem Beispiel also "KM416S8030BT-FL". Googeln Sie danach, und Sie finden wahrscheinlich ziemlich schnell eine Seite, wo irgendwas zu "PC133" oder "PC100" ausgesagt wird.

Eine andere geniale Seite ist diese hier: Da können Sie meistens auch sehr schnell herausfinden, welches RAM das ist.

Mittwoch, 1. April 2009

Tote iBooks

Manchmal bekomme ich zu diesem Thema täglich 1-2 Mails, darum beantworte ich das hier jetzt auch mal ausführlich.

Also, ALLE iBooks haben einen Konstruktionsfehler. Beim 12" G3 sitzt z.B. der Videoprozessor direkt unter der Festplatte und dort wird es so heiß, dass sich der Chip mit der Zeit von alleine auslötet. Beim G4 ist häufig ein anderer Chip betroffen - äußern tut sich das aber immer durch Abstürze, durch ein komplett schwarzes Display und insbesondere durch Einfrieren mitten beim Arbeiten (falls Sie noch sehr dunkel bei Gegenlicht den Schreibtisch sehen, liegt das meistens am Inverterkabel oder am Inverterboard, worüber das LCD seinen Strom kriegt - das ist dann was anderes).

Aber mit etwas Geschick und viel Zeit kann man das reparieren ...

Beim G4 ist das ganz einfach. Meistens reicht es, etwas zwischen das Gehäuse und das Logicboard zu klemmen, wie das hier sehr schön mit Bildern beschrieben ist.


iBook G3: Rundum alles mit doppelter Alu-Folie geschützt, auf dem Prozessor Lötzinn zur Kontrolle

Beim G3 wird's etwas aufwändiger, denn da muss der Videoprozessor wieder eingelötet werden. Dazu baut man das Logicboard aus und legt Alufolie darauf. Dann schneidet man ein Viereck aus der Alufolie, das so groß ist wie der Videoprozessor (die Alufolie schützt später den Rest des Logicboards vor Hitze). Und dann erhitzt man den Videoprozessor langsam mit einem Heißluftfön. Ich habe zur Kontrolle ein winziges Stückchen Lötzinn oben auf die geschlossene Oberfläche des Videoprozessors gelegt. Irgendwann schmilzt das und hüpft dann als runde Kugel durch die Gegend. Ich habe dann bis zwanzig gezählt (was zu kurz war, ich würde inzwischen wohl eher bis 60 zählen) und dann den Fön ausgeschaltet. Hier das ganze nochmal auf Englisch zum Nachlesen ... Und tatsächlich lief das iBook danach wieder eine Weile.

Ich selbst biete das aber als Reparatur nicht an, weil das locker 4-5 Stunden Arbeit macht und mit Pech nach 2 Wochen wieder auftritt. Das ist für mich ziemlich frustrierend.

Darum gucken Sie am besten im Apple Handbuch für Service Techniker, wie Sie das iBook öffnen. Dazu googeln Sie nach:

"ibk_dusb.pdf apple service source" fürs 12" iBook G3 (ca. 5,4 MB)
"ibk14.pdf apple service source" 14" iBook G3 (ca. 3,3 MB)
"ibg4_12_mid05.pdf apple service source" 12" iBook G4 (ca. 22,9 MB)
"ibg4_14_late04.pdf apple service source" 14" iBook G4 (ca. 27,5 MB)

Aus urheberrechtlichen Gründen dürfen Sie das nicht auf Ihre Festplatte kopieren. Aber quasi als "Stream" im Web ansehen dürfen Sie das nach dem derzeitigen Stand ... viel Erfolg!